Beiträge von Boxenluder

    Lewis Hamilton wird mit 99-prozentiger Wahrscheinlichkeit den WM-Titel in Mexiko klarmachen. Doch ob die Meisterfeier mit einem Rennsieg gekrönt wird, ist mehr als fraglich. Ferrari und Red Bull werden Mercedes das Leben schwer machen.


    Nach der Räikkönen-Show in Austin musste man den Meister-Champagner im Silber-Lager wieder ungeöffnet aus dem Kühlschrank holen. Die Party ist um sieben Tage verschoben worden. In Mexiko ist es nun aber fast unausweichlich, dass Lewis Hamilton den Titel auch rechnerisch klar macht. Der Brite benötigt lediglich einen siebten Platz.

    Natürlich würde der künftige Fünffach-Champion das Meisterstück gerne mit seinem 72. Rennsieg perfekt machen. Doch nach der Leistung in Texas wird das Rennen im Land der Azteken und Maya sicherlich kein Selbstläufer. Während Mercedes mit erhöhtem Reifenverschleiß kämpfte, fand Ferrari endlich wieder zu alter Form zurück. Sebastian Vettel würde seinem Rivalen sicher gerne in die Suppe spucken und damit die eigenen Patzer der letzten Rennen vergessen machen.

    Aber auch Red Bull darf nicht unterschätzt werden. Max Verstappen hat mit seiner Aufholjagd von Startplatz 18 bis auf Rang 2 schon angedeutet, zu was der RB14 im Rennen fähig ist. Und Mexiko sollte dem Rennwagen wegen der dünnen Höhenluft deutlich besser liegen. Hier kann das Newey-Auto seinen Abtriebsvorteil voll zur Geltung bringen, ohne dass der Nachteil beim Luftwiderstand zu schwer wiegt. Ein Verstappen-Sieg bei gleichzeitigem Hamilton-Titelgewinn kommt Ihnen irgendwie bekannt vor? Richtig, genau diese Konstellation hatten wir schon vor 12 Monaten in Mexiko.

    Einen genaueren Blick müssen die Teams allerdings auf die Wetterprognose werfen. Wie schon in Austin sind vor allem am Freitag und Samstag wieder Schauer vorhergesagt. Besonders bei Ferrari hätte man gerne konstant trockene Bedingungen. Erstens, weil Mercedes bei Nässe unschlagbar scheint und zweitens, weil die Ingenieure gerne Daten zum neuen Unterboden und den Bargeboards sammeln würden, die in Austin nach dem Training wieder eingepackt werden mussten.


    Die Strecke – Autodromo Hermanos Rodriguez

    Pirelli bringt den Hypersoft-Reifen nach Mexiko. Sorgt das in Sachen Strategie für mehr Würze?

    Schon seit der Einweihung im Jahr 1959 werden im Magdalena Mixhuca Park in Mexiko City Autorennen gefahren. Seit 1979 heißt der Kurs Autodromo Hermanos Rodriguez, benannt nach den Rennfahrer-Brüdern Pedro und Ricardo Rodriguez. Die Strecke ist zwar noch am gleichen Ort, hat aber ihr Layout mehrmals geändert. Bei der aktuellen Variante fehlt die legendäre Peraltada-Kurve – eine überhöhte 180°-Kehre am Ende der Runde.

    Dafür hat die Strecke mit dem von Hermann Tilke im Jahr 2015 durchgeführten Umbau ein neues Markenzeichen bekommen. Kurz vor dem Abbiegen auf die Zielgerade müssen die Autos durch ein ehemaliges Baseballstadion. Von den Tribünen schauen mehr als 20.000 Zuschauer auf das Geschehen. Auch die 1,314 Kilometer lange Gerade gehört zu den einmaligen Streckenabschnitten. Vor Kurve 1 haben die Autos mehr als 360 km/h drauf.

    Das Layout ist ansonsten abwechslungsreich. Es gibt viele langsame Ecken, aber auch einige schnelle Kurven. Vor allem das schnelle Geschlängel zwischen den beiden stadion-ähnlichen Sektionen bereitet den Piloten Freude. Etwas ganz Besonderes sind die Podiumszeremonien nach dem Rennen. Sie werden nicht wie sonst an der Zielgerade durchgeführt, sondern vor allen Fans im großen Baseball-Stadion.


    Fast Facts zum GP Mexiko:

    • Streckenlänge: 4,304 km
    • Anzahl der Runden: 71
    • Gesamtdistanz: 305,345 km
    • Distanz von Pole bis T1: 890 Meter
    • Länge Boxengasse: 377 Meter
    • DRS-Zonen: auf der Zielgerade und auf der Gerade vor T4
    • Top-Speed: 362 km/h
    • Bremsbelastung: hoch
    • Reifenverschleiß: mittel
    • Motorbelastung: hoch
    • Spritverbrauch: niedrig
    • Reifenmischungen: Hypersoft / Ultrasoft / Supersoft

    Beim GP USA könnte Lewis Hamilton den Titel bereits vorzeitig klarmachen. Oder startet Sebastian Vettel in Austin doch noch die große Aufholjagd? In der Vorschau haben wir die letzten Infos.


    Bei 67 Punkten Vorsprung und noch vier ausstehenden Rennen könnte es Lewis Hamilton in Austin eigentlich gemütlich angehen lassen. Der Brite muss nicht mehr gewinnen. Regelmäßige Podiumsplätze würden bereits zum Titelgewinn reichen. Aber wenn er die Meisterschaft schon beim GP USA feiern will, dann sollte schon ein Sieg her. Für die Titelparty in Texas müsste der Mercedes-Pilot acht Punkte mehr sammeln als Vettel. Will der Heppenheimer nicht endgültig aus dem Kampf um die Meisterschaft ausscheiden, ist also mindestens ein zweiter Platz nötig.

    Austin ist für Hamilton ein gutes Pflaster. Schon 2015 krönte er sich hier im direkten Duell mit Nico Rosberg zum Champion. Es war damals sein dritter Titel. Vier Mal in Folge siegte der Weltmeister hier zuletzt. Und So wie es nach der Sommerpause für Hamilton läuft, glaubt wohl keiner mehr an die große Wende. Seit dem GP Italien hat der WM-Spitzenreiter keine Niederlage mehr gegen Vettel kassiert Vettel. In Russland und Japan gab es zuletzt sogar Mercedes-Doppelsiege. Ein weiterer in Austin, und die Titelfrage wäre beantwortet.

    Auch wenn die Luft im WM-Kampf raus ist, so gab es zuletzt doch stets unterhaltsame Rennen. Hätte sich Ferrari nicht an Max Verstappen die Autos demoliert, hätte es sicher noch interessanter werden können. Für Vettel ist es wichtig, vor dem Saisonende noch einmal ein Ausrufezeichen zu setzen. Es lohnt sich also auf jeden Fall, zur Primetime am Sonntag um 20.10 Uhr den Fernseher einzuschalten, wenn in Austin die Lichter der Startampel ausgehen.

    Vielleicht sorgt ja auch das Wetter noch für zusätzliche Aktion. An allen Tagen des Wochenendes sind Schauer über Texas vorhergesagt bei Höchsttemperaturen von gerade einmal 20°C. Für das Qualifying müssen Sie wie schon im Vorjahr etwas länger wach bleiben. Der Kampf um die besten Startplätze beginnt am Samstag erst um 23.00 Uhr.


    Die Strecke: Circuit of the Americas


    Der Circuit of the Americas ist von den Zahlen her eine eher durchschnittliche Rennstrecke. Eine Runde ist 5,513 Kilometer lang und besteht aus 20 Kurven – davon 11 links und 9 rechts herum. Gefahren wird gegen den Uhrzeigersinn. Die Durchschnittsgeschwindigkeit beträgt rund 200 km/h, der Top-Speed liegt bei ca. 320 km/h. Doch die Zahlen erzählen aber nur die halbe Wahrheit.


    http://Mehr als einen Stopp können wir in Austin nicht erwarten.

    Die von Hermann Tilke entworfene Texas-Achterbahn ist mit ihren vielen schnellen Kurven eine besondere Herausforderung für die Fahrer. Vor allem das Geschlängel im ersten Sektor, das an Suzuka oder Silverstone erinnert, hat es in sich. Austin hat aber auch langsame Passagen zu bieten – vor allem im hinteren Streckenteil. Hier gibt es mehr Kurven unter 100 km/h als in Ungarn. Dazu eine lange Gerade – gleichzeitig DRS-Zone – von einem Kilometer Länge mit einer perfekten Überholmöglichkeit am Ende. Ein weiteres Mal dürfen die Fahrer DRS auf der Start-Ziel-Gerade einsetzen.

    Die extremen Tempounterschiede zwischen den einzelnen Streckenteilen sind aber nur eine Herausforderung. Besonders eindringlich bleibt der Circuit of the Americas wohl wegen der markanten Höhenunterschiede in Erinnerung. Nach dem Motto „Klotzen statt Kleckern“ wurden in der platten Wüste mehrere Hügel aufgeschüttet. Vor allem die Anfahrt auf Kurve 1 ist spektakulär. Hier geht es eine „Wand“ bis auf 41 Meter Höhe hinauf. Brems- und Einlenkpunkte sind in den vielen blinden Kurven nicht einfach zu finden.


    Fast Facts zum GP USA:


    • Streckenlänge: 5,513 km
    • Rundenzahl: 56
    • Renndistanz: 308,405 km
    • Anzahl Kurven: 20 (11L / 9R)
    • DRS-Zonen: 2 (T11-T12 / T20-T1)
    • Entfernung von Pole Position bis Kurve 1: 363,5 Meter
    • Länge der Boxengasse: 415 Meter
    • Safety-Car-Wahrscheinlichkeit: 60%
    • Reifenmischungen: ultrasoft / supersoft / soft
    • Reifenverschleiß: gering
    • Spritverbrauch: mittel
    • Bremsbelastung: mittel
    • Motorbelastung: hoch

    Nach den Niederlagen in Singapur und Russland ist der WM-Zug für Vettel schon so gut wie abgefahren. Ferrari braucht einen Sieg vor allem für die Moral. Doch nach Mercedes scheint nun auch noch Red Bull vorbeizuziehen. In der Suzuka-Vorschau haben wir die letzten Infos.


    Schon seit 1987 werden auf dem 5,807 Kilometer langen Kurs südlich von Suzuka Formel-1-Rennen ausgetragen. Seitdem hat die schnelle Strecke mit ihrem charakteristischen Achter-Layout bei Fans und Fahrern viele Anhänger gefunden. Fließende Kurvenkombinationen, enge Schikanen und Haarnadeln sowie lange Vollgaspassagen sorgen für eine aufregende Mischung.

    Fehler verzeiht der Kurs nicht. Im Gegensatz zu den vielen neueren Retortenkursen lauern hier noch echte Kiesbetten jenseits der Kerbs und keine asphaltierten Auslaufzonen in der Größe von Supermarktparkplätzen. Die vielen anspruchsvollen Passagen verlangen von den Fahrern somit stets volle Konzentration.

    In den S-Kurven zu Beginn der Runde muss die Linie bei jedem der 6 Richtungswechsel perfekt passen. Auch die beiden Degner-Kurven (T8 & T9) sorgen traditionell für viel Action und einige spektakuläre Ausritte. In der schnellen 130R-Kurve bekommen die Piloten dagegen nur noch selten Schweißausbrüche. Dank gestiegenem Abtrieb ist der Vollgas-Knick nicht mehr die große Herausforderung, die er früher einmal war.

    Fast Facts:

    • Streckenlänge: 5,807 km
    • Rundenanzahl: 53 Runden
    • Gesamtdistanz: 307,471 km
    • Rundenrekord: 1:31.540 Min. – Kimi Räikkönen (2005)
    • Distanz Pole Position bis T1: 405 Meter
    • Reifen: Supersoft / Soft / Medium
    • Reifenverschleiß: hoch
    • Spritverbrauch: medium
    • Bremsenbelastung: niedrig
    • Top-Speed: 313 km/h
    • Safety-Car-Wahrscheinlichkeit: 50 %
    • Boxenstopp-Zeitverlust: 22 Sekunden

    Nach der Niederlage in Singapur muss Sebastian Vettel beim GP Russland unbedingt Punkte auf Lewis Hamilton aufholen. Sonst droht der WM-Zug abzufahren. In der Vorschau haben wir die letzten Infos zum Rennen in Sotschi.


    „Wir selbst sind unser größter Gegner“, hatte Sebastian Vettel vor dem Nachtrennen in Singapur prophetisch erklärt. Und er sollte Recht behalten. Ferrari stellte sich – vor allem im Qualifying – wieder einmal selbst ein Bein. Nicht zum ersten Mal in der Saison. Fehler vom Team wechseln sich mit Patzern der Fahrer in schöner Regelmäßigkeit ab. Dabei wäre das Auto selbst im Vergleich zum Mercedes absolut konkurrenzfähig.

    Die Folge der Pannenserie: Vettels Rückstand zu Lewis Hamilton ist vor dem GP Russland bereits auf 40 Zähler angewachsen. Bei nur noch 6 Rennen muss nun schon alles perfekt laufen, will Vettel das Defizit bis Abu Dhabi noch wettmachen. Doch Sotschi galt bislang nicht gerade als Ferrari-Terrain. Seitdem der Olympia-Kurs 2014 in den Kalender aufgenommen wurde, hat Mercedes hier immer gewonnen.

    In der Theorie sollte die Piste mit ihren vielen rechtwinkligen Kurven den roten Autos aber gut schmecken. Doch das dachte man von Singapur auch und dann fuhr Hamilton plötzlich alles in Grund und Boden. Immerhin scheint das Wetter die Aufgabe nicht unnötig zu verkomplizieren. Für die Stadt an der Schwarzmeerküste sind an allen Tagen des Rennwochenendes trockene Bedingungen bei moderaten Höchsttemperaturen von 25°C vorhergesagt.

    Die Strecke: Sochi Autodrom

    Mit 5,853 Kilometern ist der Kurs im olympischen Park nach Spa, Silverstone und Baku der viertlängste im Kalender. Die Piloten passieren über 12 Links- und 6 Rechtskurven diverse olympische Arenen, umrunden den Platz mit der großen Fackel und kommen auch am imposanten Olympiastadion vorbei, das im Sommer als Austragungsstätte für Spiele der Fußball-WM diente. Teilweise geht es über öffentliche Wege, weshalb das Grip-Niveau vor allem zu Beginn des Wochenendes stets zu Wünschen übrig lässt.

    Die Piloten kreiseln im Uhrzeigersinn. Dass trotzdem die rechte Seite des Nackens besonders belastet wird, liegt an der langgezogenen Omega-Kurve (Turn 3), die am Ausgang mit knapp 300 km/h durchfahren wird. Hier herrschen hohe Fliehkräfte über mehr als 6 Sekunden. Die ersten vier Rennen haben gezeigt, dass Überholen in Sotschi nicht einfach ist. Die besten Chancen zum Angriff gibt es am Ende der Zielgeraden vor Kurve 2. Auf der Anfahrt werden Top-Speeds von 343 km/h erreicht.


    Fast Facts zum GP Russland:

    • Streckenlänge: 5,858 km
    • Rundenzahl: 53
    • Renndistanz: 309,745 km
    • Rundenrekord (Rennen): 1:36.844 Min. (Kimi Räikkönen, 2017)
    • Anzahl Kurven: 18 (12 rechts / 6 links)
    • Top-Speed: 343 km/h
    • Distanz Start bis erster Bremspunkt: 1.029,5 Meter
    • Länge Boxengasse: 419 Meter (Zeitverlust: ca. 21s)
    • Reifenverschleiß: niedrig
    • Reifensorten: Hypersoft / Ultrasoft / Soft
    • Safety-Car-Wahrscheinlichkeit: 75 Prozent (3/4)

    Nach der Niederlage in Monza muss Sebastian Vettel den Rückstand auf Lewis Hamilton beim GP Singapur unbedingt verringern. Unterstützung für den Heppenheimer könnte von Red Bull kommen.


    Mit dem Grand Prix von Singapur beginnt für die zehn Formel-1-Teams das große Überseefinale. Sieben Rennen außerhalb des europäischen Kontinents müssen in gut 2 Monaten die Entscheidung im Meisterschaftskampf bringen. Letztes Jahr trennten Hamilton und Vettel zu diesem Zeitpunkt der Saison nur 3 Pünktchen. 12 Monate später hat sich der Heppenheimer ein 30-Punkte-Loch gebuddelt. Das heißt: Die Aufholjagd muss jetzt starten.

    Für Ferrari kommt der kurvige Stadtkurs gerade recht. In Singapur kämpfte Mercedes schon häufiger mit Problemen. Doch das hatte man auch im Vorjahr gedacht. Und dann kam kurz vor dem Start der Regen, die beiden Ferrari kollidierten mit Max Verstappen, und Lewis Hamilton stand am Ende auf der obersten Stufe des Podiums. Das darf aus Ferrari-Sicht in diesem Jahr nicht noch einmal passieren. Vielleicht kann auch Red Bull in den Kampf um die Podiumsplätze eingreifen. Auf dem Papier bietet das Singapur-Layout von allen Strecken der zweiten Saisonhälfte die besten Erfolgsaussichten für Verstappen und Ricciardo.

    In Singapur kann alles passieren. Unter Flutlicht ist Action garantiert. Und vielleicht kreuzt ja zufällig auch wieder eines der täglichen Tropen-Gewitter genau zur Rennzeit auf. Formel-1-Fans sollten den Start auf keinen Fall verschlafen. Im Gegensatz zu den üblichen Europarennen gehen die Lichter der Startampel in Singapur schon eine Stunde früher – um 14.10 Uhr deutscher Zeit – aus.

    Die Strecke: Marina Bay Street Circuit

    Der 5,063 Kilometer lange Kurs im Stadtteil Marina Bay führt die Piloten zu 70 Prozent über öffentliche Straßen. Auch wenn jedes Jahr immer wieder einige Passagen neu asphaltiert werden, befindet sich der Griplevel stets am unteren Rand der Skala. Die regelmäßigen Regengüsse verhindern zudem, dass sich eine klebrige Gummischicht auf der Ideallinie bilden kann.

    Die vielen Bodenwellen machen den Ritt durch den Leitplankendschungel für die Piloten zur Tortur. Als wären Temperaturen von über 30°C und eine Luftfeuchtigkeit auf Sauna-Niveau nicht schon anstrengend genug. Viele Stellen zum Ausruhen gibt es auf dem winkligen Stadtkurs nicht. 23 Kurven sind Rekord im Kalender. Und jeder kleine Fehler kann in der Bande enden.

    Bei einer Rennzeit von fast zwei Stunden muss die Kondition passen. Sonst sinkt die Konzentration in den letzten Runden. Viele Fahrer bezeichnen den GP Singapur als das körperlich anstrengendste aller Rennen. Die Fehlerrate ist hier traditionell hoch. Viele Überholmanöver bekommen die Fans nicht zu sehen. Trotz zweier DRS-Zonen (Zielgerade & Passage T5-T7) ist das Attackieren des Vordermanns immer recht schwierig.

    Fast Facts zum GP Singapur

    • Streckenlänge: 5,063 Kilometer
    • Anzahl Runden: 61
    • Renndistanz: 308,843
    • Rundenrekord (Rennen): Lewis Hamilton, 1:45.008 Min (2017)
    • Distanz von Pole Position bis T1: 301 Meter
    • Längste Gerade: 832 Meter (vor T7)
    • Vollgasanteil: 49 Prozent
    • Reifensorten: Hypersoft / Ultrasoft / Supersoft
    • Reifenverschleiß: gering
    • Bremsenverschleiß: hoch
    • Safety-Car-Wahrscheinlichkeit: hoch (10 von 10 Rennen)

    Die Transfersensation der "Silly Season" 2018 hatte sich zwar schon angebahnt, doch jetzt ist die Entscheidung endgültig gefallen: Charles Leclerc wird 2019 Teamkollege von Sebastian Vettel bei Ferrari. Die Karriere von Kimi Räikkönen bei der Scuderia ist damit nach acht Jahren (2007 bis 2009 und 2014 bis 2018) beendet. Das hat Ferrari jetzt offiziell bestätigt. Er kehrt für zwei Jahre zu Sauber zurück.


    Räikkönen wird zum Abschied von seinem Chef Arrivabene gewürdigt: "Kimis Beitrag - als Fahrer und mit seinen menschlichen Qualitäten - war in den vergangenen Jahren grundlegend. Er hat dem Team entscheidend dabei geholfen, zu wachsen, und war gleichzeitig immer ein großartiger Teamplayer." Als Ferrari-Weltmeister werde er immer ein Teil der Familie des Teams bleiben.


    Am Monza-Wochenende wurde bekannt, dass der inzwischen verstorbene Ferrari-Präsident Sergio Marchionne die Entscheidung vor seinem Tod getroffen hatte. Zuletzt waren daran aber Zweifel aufgekommen. Das letzte Wort gesprochen hat dann, so berichtet es 'Auto Bild motorsport', der neue Ferrari-Präsident John Elkann am Samstag in Monza.

    Leclerc hatte noch in Monza erklärt, dass die Entscheidung bei Ferrari liege: "Sie wissen, was für ein Fahrer ich bin, und sie werden entscheiden, ob das gut genug ist oder nicht. Ich bin noch jung und habe viel zu lernen. Sollte es klappen, würde für mich ein Traum in Erfüllung gehen. Aber es ist nicht meine Aufgabe, einzuschätzen ob ich gut genug bin oder nicht. Das werden sie tun. Sie kennen mich gut genug."


    Nun bestätigt der finnische Routinier, dass er zum dieses Jahr erstarkten Sauber-Team zurückkehren wird und damit Leclerc ersetzt. "Es fühlt sich sehr gut an, dorthin zurückzukehren, wo alles begonnen hat", bestätigt er auf Instagram einen Zweijahresvertrag mit dem Team von Frederic Vasseur. Damit schließt sich tatsächlich der Kreis: Räikkönen begann 2001 seine Karriere in Hinwil und ließ damals mit starken Leistungen aufhorchen, ehe er 2002 von McLaren verpflichtet wurde und 2007 mit Ferrari seinen einzigen Titel holte.

    Die Formel 1 verabschiedet sich mit dem Rennen in Monza aus Europa. Ferrari will endlich wieder die Tifosi mit einem Heimsieg beglücken, auf den man seit 2010 wartet. Wir blicken voraus auf den Klassiker im italienischen Highspeed-Tempel.


    So langsam spitzt sich der WM-Kampf zu. Nach seinem Belgien-Sieg liegt Sebastian Vettel nur noch 17 Zähler hinter seinem Dauer-Rivalen Lewis Hamilton. Ferrari fehlen in der Teamwertung 15 Punkte auf Mercedes. Und jetzt steht mit dem Rennen in Monza ein wahrer Dauerbrenner an. Schon 67 Mal gastierte die Königsklasse im Autodromo, das sich so malerisch durch den königlichen Park schlängelt.

    Monza ist nicht einfach nur eine Rennstrecke. Monza ist ein Gefühl. Monza ist Leidenschaft. Monza ist Tradition. Monza ist der einzig verbliebende Highspeed-Tempel der Formel 1 mit Spitzengeschwindigkeiten von bis zu 360 Stundenkilometern. Monza, das sind begeisterte Tifosi, die für Ferrari ihr letztes Hemd geben.

    Allerdings müssen die Fans schon seit 2010 auf einen Heimsieg von Ferrari warten. Damals gewann Fernando Alonso in Rot. Doch seit dem GP Belgien ist klar, dass der SF71H mit seinem Power-Vorteil auch die besonders schnellen Kurse kann. Vettel reist als Favorit nach Monza. Er will den Rückstand auf Hamilton deutlich verkleinern, am besten natürlich mit einem Sieg. Es wäre der vierte nach 2008, 2011 und 2013 (Toro Rosso + Red Bull).

    Stoppen kann Ferrari aktuell wohl nur das Wetter. Und wie schon in Ungarn und Belgien sind auch in Monza wieder für den Samstag Schauer vorhergesagt. Schon im Vorjahr fand das Qualifying auf feuchter Strecke statt, als Hamilton mit 1,5 Sekunden Vorsprung auf Pole Position gerast war. Doch in diesem Jahr scheint Ferrari ein Auto zu haben, mit dem man im Rennen auch überholen kann.

    Fast Facts zum GP Italien

    • Streckenlänge: 5,793 Kilometer
    • Rundenzahl: 53
    • Gesamtdistanz: 306,720 Kilometer
    • Anzahl Kurven: 11 (4 links, 7 rechts)
    • Rundenrekord: 1.21,046 min (Barrichello, 2004)
    • Pirelli-Reifen: supersoft/soft/medium
    • Reifenverschleiß: mittel
    • Spritverbrauch: niedrig
    • Bremsbelastung: hoch
    • Distanz Pole-Position zum Scheitelpunkte von Kurve 1: 638,1 Meter
    • Länge Boxengasse unter Speed-Limit: 418,8 Meter
    • Durchfahrszeit bei 80 km/h: 18,85 Sekunden

    Der vorläufige F1-Kalender für 2019 steht. Er umfasst 21 Rennen und Deutschland ist dabei. Das Rennen in Hockenheim findet am 28. Juli 2019 statt. Der gute Besuch in diesem Jahr und Mercedes haben es möglich gemacht. Mercedes wird Hauptsponsor.


    Der Formel-1-Kalender 2019 ist endlich fix. Er umfasst 21 Rennen. Und der bereits totgesagte GP Deutschland ist wieder im Terminplan enthalten. Die Formel 1 gastiert am 28. Juli 2018 in Hockenheim. Es wird der elfte Grand Prix des Jahres sein, zwei Wochen nach dem GP England und eine Woche vor dem Rennen in Budapest, das wie gehabt die erste Saisonhälfte abschließt.

    Zwei Dinge haben den GP Deutschland gerettet. Der gute Besuch von 71.000 Zuschauern am Sonntag gaben der Geschäftsführung von Hockenheim und Liberty das Gefühl, dass es sich lohnt auf dieser Basis etwas aufzubauen. Und Liberty konnte den Hockenheimern im Preis etwas entgegenkommen, weil Mercedes im nächsten Jahr Hauptsponsor der größten Motorsportveranstaltung Deutschlands sein wird. Das Rennen heißt dann offiziell Mercedes Grand Prix von Deutschland.


    Das ist noch nicht alles. Jetzt, wo das Rennen im nächsten Jahr unter Dach und Fach ist, überlegt das F1-Management schon, wie es nach 2019 weitergeht. „Wir sind daran interessiert, dass Deutschland wieder ständiger Austragungsort im Kalender ist und diskutieren mit den Automobilclubs Lösungen. Eine wäre den Grand Prix wie früher zwischen Hockenheim und dem Nürburgring alternieren zu lassen“, erzählte Formel-1-Chef Ross Brawn.

    Liberty hielt sein Versprechen an die Teams und die FIA. Im Gegensatz zu diesem Jahr gibt es im F1-Kalender 2019 kein Triple mehr. Bis zum GP Frankreich am 23. Juni liegen alle Rennen sogar im entspannten Zweiwochenrhythmus. Das ist deshalb möglich, weil die Saison eine Woche früher am 17. März in Melbourne beginnt und eine Woche später am 1. Dezember in Abu Dhabi aufhört.

    So konnte auch die Sommerpause um eine Woche nach hinten rücken, um den Grand Prix von Deuschland 2019 noch davor in den Kalender zu bringen, ohne dabei auf ein Triple zurückgreifen zu müssen. Die Länge der Sommerpause konnten die Verantwortlichen nicht verkürzen. Die Teams bekommen wie bisher 4 Wochen Urlaub.


    Der restliche Ablauf der Saison bringt nur wenig Überraschungen. Der 1.000. Grand Prix der Geschichte wird in China stattfinden. Viele sehen das als vertane Chance. Dieses Jubiläum hätte eigentlich auf eine der vier Dinosaurier-Strecken gehört, also Silverstone, Monte Carlo, Spa oder Monza. Liberty behilft sich damit, dass man die gesamte nächste Saison unter dem Banner „1.000 Grand Prix“ laufen lassen wird.

    In der zweiten Saisonhälfte ändert sich die Reihenfolge in zwei Fällen. Singapur und Russland sind ein Paket. Somit können die Teams in der europäischen Zeitzone bleiben. Sie stellen ja schon seit Jahren in Singapur die innere Uhr um sechs Stunden zurück. Frühstück gibt es um 14 Uhr, Mittagessen abends um 18 Uhr. Der GP Japan am 13. Oktober steht alleine da. Dann folgt wieder der nordamerikanische Doppelschlag, aber diesmal mit Mexiko am Anfang und Austin hinterher.



    F1-Kalender 2019


    1. 17. März 2019 Australien Melbourne
    2. 31. März 2019 Bahrain Sakhir
    3. 14. April 2019 China Shanghai
    4. 28. April 2019 Aserbaidschan Baku
    5. 12. Mai 2019 Spanien Barcelona
    6. 26. Mai 2019 Monaco Monte Carlo
    7. 9. Juni 2019 Kanada Montreal
    8. 23. Juni 2019 Frankreich Le Castellet
    9. 30. Juni 2019 Österreich Spielberg
    10. 14. Juli 2019 England Silverstone
    11. 28. Juli 2019 Deutschland Hockenheim
    12. 4. August 2019 Ungarn Budapest
    13. 1. September 2019 Belgien Spa-Francorchamps
    14. 8. September 2019 Italien Monza
    15. 22. September 2019 Singapur Singapur
    16. 29. September 2019 Russland Sotschi
    17. 13. Oktober 2019 Japan Suzuka
    18. 27. Oktober 2019 Mexiko Mexiko-City
    19. 3. November 2019 USA Austin
    20. 17. November 2019 Brasilien Sao Paulo
    21. 1. Dezember 2019 Abu Dhabi Abu Dhabi