Beiträge von SilentPain

Rennen

P9

Ich war mir mal wieder unsicher, was die beste Strategie wäre, wählte dann aber den Medium als Startreifen, da es um mich herum alle gleichtaten. Der Start war bisher auch meine Schwachstelle gewesen, und ich wollte hier aggressiver sein.

Ampel aus, ich startete auf der Innenbahn und musste deshalb trotzdem wieder vorsichtiger sein, um niemanden außen weg zu hauen. Subbaro hatte nen Monsterstart, wollte ich nur mal erwähnen, good job.

In Kurve 1 setzten sich dann Maikel_Werner und Brocks außen neben mich, sodass ich Gas rausnehmen musste und keinen guten Exit hatte, die beiden bollerten mich dann irgendwie zur Seite. Banane sah dann auch in den Rechtsknick hinein seine Zeit gekommen und probierte mich außen herum zu überholen, doch hier ging dann alles schief. Ich wollte natürlich etwas gegenhalten, da ich so schon wieder 3 Positionen verloren hatte, musste aber kurz die Lenkung aufmachen, da ich sonst in Brocks vor mir gekracht wäre. Dadurch touchierte ich Banane seitlich und drehte mich nach rechts weg. Von hinten kam dann Plisskin , der leider in mich reinfuhr und seinen Frontflügel beschädigte. Tut mir mega leid, irgendwie ist es nie ein gutes Omen für ihn, wenn ich in der Nähe bin

Laut Jeff war mein Auto überraschenderweise heile geblieben, ich fuhr also auf P19 weiter, während Plisskin in die Box abbog. Wieder Mal ein richtig verkackter Start, zusammen mit dem schlechten Qualifying wieder alle guten Vorsätze mit Füßen getreten, aber gut, war in dem Moment auch nicht mehr zu retten.

In Runde 2 konnte ich Brocks nach einem Fehler seinerseits wieder überholen, P18. Vorletzte Kurve, Runde 3, und @mbySquad hatte es zu eilig und drehte sich weg, P17. Zu Beginn von Runde 5 dann konnte ich mir mit DRS auch den Aston Martin von Banane holen, der seinerseits nicht an seinem Vordermann dran geblieben war und daher wehrlos zusah. Leider war ich da mit P16 nach wie vor immer noch hinter meiner Startposition und noch weiter von erhofften Punkten weg.

In den folgenden Runden verstand ich Bananes Situation dann bestens, da ich einige Runden lang von ihm um den Kurs gejagt wurde, inklusive schöner Duelle durch die ersten Kurven. Leider vergrößerte sich dadurch unsere Lücke auf den DRS-Train vor uns.

Safety Car nach Plisskins Unfall in Runde 9 rettete mich vorerst vor meinem Verfolger, doch ich blieb draußen, da der Reifen noch nicht viele Prozente drauf hatte. So kam ich dann auf P9 vor, direkt hinter Julian28 , der sich frische Mediums geholt hatte.

Den Restart hab ich komplett verpennt und hatte keine Chance anzugreifen, während hinter mir Prafix auf Soft-Reifen direkt Banane überholte, sodass ich auch eine Runde später keinen Grund sah, mich weiter zu wehren und ihn ziehen ließ.

In Runde 20 stand nach einer VSC-Phase plötzlich der Alpha Tauri von Fischi am Apex von Kurve 1 gegen die Fahrtrichtung, zum Glück geghostet, trotzdem verwirrend, aber so bekam ich P9 zurück. Einige Boxenstopps von Konkurrenten spülten mich dann bis auf P5 vor. In der Zwischenzeit hatten sich hinter mir einige Autos auf frischeren Reifen gesammelt, die mit den Hufen scharrten, doch bisher konnte ich noch an Maikel Werner dran bleiben und mich mit DRS verteidigen.

Runde 26, und in meinen Verteidigungsmaßnahmen drückte ich in der letzten Kurve den Überholknopf, doch das war zu viel für mein Auto, ich übersteuerte und konnte den Dreher nicht mehr abfangen. Zum Glück schlug ich nicht in der Wand ein und ghostete, so hatte ich erneut keinen Schaden. Wie der Zufall es wollte, stand ich direkt vor der Boxeneinfahrt, und da ich eh mit dem Gedanken gespielt hatte, bog ich ab und holte mir neue Softs. Ich kam auf P15 wieder raus.

Zu Beginn von Runde 30 schnappte ich mir den Haas von mbySquad, der nach seinen Dreher zu Beginn auf harte Reifen gegangen war. Runde 31 brachte dann das nächste Safety Car, nachdem Mr. T unabsichtlich Der Matze zerlegt hatte, schade drum. Leider war ich zu viel darauf bedacht meine Hinterreifen aufzuwärmen, und drehte mich direkt erstmal weg. Ich fiel auf P16 zurück, und musste wieder ganz von vorn anfangen.

Die Situation nach dem Safety Car war frustrierend, ich hing auf meinen Softs hinter einer Gruppe von Hards- und Medium-Fahrern fest, ohne realistische Chance, mich da irgendwie mal vorbei zu quetschen und meine Reifen zu Entfaltung zu bringen. Nachdem dann in Runde 39 Ultra und FluffyBeckmann vor mir nach einer Kollision zurück fielen, entschied ich mich Ende der Runde von meinem ursprünglichen Plan abzuweichen, und setzte darauf, mit einem Undercut an der Gruppe vor mir vorbei zu kommen. Ich wechselte auf frische Mediums, die mich bis zum Ende tragen sollten. Nachdem ich gerade erst aus der Box war, zerlegte sich leider mein Teamkollege 1_Manuel , der Junge hat auch einfach nur Pech. Ich würde ihm und natürlich unserem Team die Punkte wünschen, aber es klappt bestimmt sehr bald. Die Situation löste erneut ein Safety Car aus, was mich erstmal aus der Rennsituation heraus ärgerte, weil es meinen Undercut-Plan komplett zunichte machte, ich glaube Manuel dachte kurz ich wäre sauer auf ihn deshalb, aber quatsch, so war das nicht gemeint Buddy

Nach einer Runde gratis Boxenstopps für alle ging es dann wieder los in Runde 45, ich konnte einen Angriff von Ultra abwehren und blieb erstmal auf P13. Der Alpine hinter mir scharrte aber so sehr mit den Hufen, dass er mir am Ende der nächsten DRS-Zone hinten auffuhr und sich selber seinen Flügel zerstörte...so spielt das Leben.

Das Racing hielt aber nicht lange, denn in Runde 47 gab es erneut eine Safety Car-Phase, nachdem Banane sich im 2. Sektor zerlegt hatte. Ich hatte noch einen Satz frische Softs, den ich mir dann abholte, genau wie einige andere um mich herum. Auf P13 ging es dann beim nächsten Restart weiter, da Maikel Werner denselben Fehler machte wie ich in einer vorherigen Safety Car-Phase, und sich drehte. Ich hatte nun also beide Alpine direkt hinter mir.

Nachdem ich beim Restart erneut Ultra abwehren konnte, der es auch in den folgenden Runden stets probierte, kam direkt in Runde 52 das nächste Safety Car. Ich saß dabei in der 1. Reihe beim auslösenden Unfall, als Fluffy Gynthersen und Brocks sich verhakten und beide zusammen nach links in die Mauer folgen...Rest in Pieces. 13 Fahrer waren somit nur noch im Rennen, ich lag beim Restart auf P9 und hatte als einziger verbliebener Fahrer noch eine 3 Sekunden-Strafe, die ich mir beim Ausgang der vorletzten Kurve geholt hatte, da ich dort zum Verteidigen immer sehr früh am Gas war und zu weit raus kam. Keine guten Aussichten für die restlichen 17 Runden.

Noch ohne DRS holte ich mir dann zu Beginn von Runde 56 mbySquad auf der Start-Ziel-Geraden, der auf Mediums unterwegs war. Tobse drehte sich wenig später, und somit lag ich auf P7. SRL Slizzou bog in derselben Runde in die Box ab, ich vermutete daher einen Unfall mit Tobse, beschwerte mich aber nicht, da ich nun gar auf P6 lag. Die Freude hielt aber nicht lange, Maikel Werner überholte mich außen herum in der 1. Steilkurve, da ich beim Herausbeschleunigen einen kleinen Quersteher hatte.

In Runde 61 dann das ganz große Drama, Subbaro und Maikel Werner vor mir duellierten sich, sodass Forcefluffy und ich einen guten Run aus der letzten Kurve auf die beiden bekamen. Ich setzte mich früh nach innen, was schon fast zur Kollision mit Subbaro führte, und konnte mich gar noch neben den Alpine setzen. Doch Maikel Werner lenkte sehr früh in die 1. Kurve ein, obwohl ich innen war. Durch die folgende Berührung verlor ich fast das Auto und drängte beim Abfangen noch unabsichtlich fast Subbaro von der Strecke, ein gefährlicher Move aus meiner Sicht. Zum Glück entkamen alle Beteiligten ohne größere Schäden.

Mit dem Alpine konnte ich nun nicht mehr mithalten, und auch der McLaren hinter mir machte dann kurzen Prozess, da ich kein DRS mehr hatte. Da ForceFluffy aber ein bisschen Mitleid hatte, drehte er sich anschließend vor mir noch weg und fiel zurück, er wollte das ganze wohl gerne nochmal wiederholen. Leider machten sich jetzt die langsam eingehenden Softs bemerkbar, was zusammen mit meiner nur mittelmäßigen Pace dazu führte, dass sich nacheinander pizzapapke , Subbaro und auch Tobse wieder meiner entledigten und ich Position um Position verlor. Durch die vielen Kämpfe hatte der linke Vorderreifen nun gegen Ende des Rennens auch so viel Temperatur, dass ich auch gegen ForceFluffy nichts mehr ausrichten konnte und noch P8 an ihn abgeben musste.

So fuhr ich dann in Runde 72 auf P9 ins Ziel, zum Glück mit einer kleinen Lücke nach hinten, sodass auch meine Strafe nichts mehr änderte.

Fazit

Ich kann definitiv nicht zufrieden sein, zu langsam war ich, und zu viele kleine Fehler waren diesmal dabei. Dass es am Ende doch zum 3. Mal in Folge Punkte wurden, hatte ich mehr den Fehlern anderer Fahrer, als meiner eigenen Leistung zu verdanken. Aber gut, auch sowas muss man mal mitnehmen. Letztlich hab ich das Auto noch aus der Wand heraus gehalten und mir damit irgendwie 2 Punkte ermogelt, Mund abputzen und weiter machen. Ich hoffe wirklich wir bleiben den Großteil der Saison 20 Fahrer, es macht so Bock ein volles Feld zu haben, und dadurch fühlen sich Punkte auch immer noch belohnender an.

Video

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Qualifying

P14

Ja moin, das 3. Saisonrennen stand an. Dieses Mal war ich sogar vorher ein bisschen gefahren, aber das ist einfach nicht meine Strecke in diesem Spiel, ich fühlte mich sehr unsicher, egal mit welchem Reifen, egal mit welchem Setup. Aber hey, vielleicht würde ich ja ein bisschen Glück haben....und wie ich das hatte. Aber immer der Reihe nach.

In Q1 konnte ich mich relativ ungefährdet noch durchschmuggeln, auch wenn die Zeiten alle eng beieinander waren, sodass ich meinen 2. Run am Ende der Session abbrechen und in die Box abbiegen konnte.

Q2 brach mir dann leider mal wieder das Genick, bzw. ich mir selbst den Reifen. Nachdem ich erst eine Runde auf den Mediums setzte, die für meine Verhältnisse ganz ok war, aber natürlich nicht für Q3 gereicht hätte, musste ich noch mal auf den Softs raus. In Kurve 8 verlor ich allerdings das Auto, typischer Fehler an der Stelle, und schlug in der Wand ein, DNF im Quali. Da TobseGG nicht so Bock auf ne ordentliche Runde hatte, wurde es sogar noch P14. Trotzdem, wieder mal das Qualifying komplett in den Sand gesetzt, etwas woran ich eigentlich arbeiten wollte. Ärgerlich.

SIM1

SILENTPAIN EXKLUSIV: "Ligaleitung schnüffelt Feuerzeuggas" - Und warum man stets erst nach dem Rennen essen sollte

Zwischen den Rennen in Ungarn und den Niederlanden baten wir SIM1-Neuling SilentPain zum Exklusivinterview. Hier offenbart er Einblicke in seine Gefühlswelt nach der Einteilung für die laufende Saison, gibt Tipps für eine optimale Rennvorbereitung und erklärt, warum er schon einmal fast seine F1-O-Karriere beendet hätte. In seiner Loft zwischen Bremen und Oldenburg trafen wir einen entspannten und offenen SilentPain, der uns in Jogginghose und barfuß begrüßte.

Moin SilentPain, danke dass wir hier sein dürfen. Apropos hier sein dürfen: Wie froh bist du, dass du in der SIM1 endlich wieder in der Topklasse dabei sein darfst?

Moin und herzlich Willkommen in meiner Villa Kunterbunt! Ja natürlich bin ich erstmal sehr froh, wenn du dich selbst SIM1-Fahrer nennen darfst, dann hast du letztlich im Auswahlprozess mindestens 60 Fahrer hinter dir gelassen, da es ja noch 3 weitere SIM-Ligen gibt. Ersatzfahrer mal außen vor gelassen. Aber auch das sind Lorbeeren, auf denen man sich nicht ausruhen kann, Fahrer verbessern sich ständig, von unten kommt immer viel Qualität nach. Ich bin nicht so weit oben in der SIM1-Nahrungskette, dass ich es mir leisten kann mich auszuruhen und nicht auf die Konkurrenz zu achten. Der Gang zurück in die SIM2 kann schneller kommen, als man denkt.

Und trotzdem bist du zumindest nach dem Saisonstart erstmal nicht gefährdet abzusteigen, im Gegenteil. Mit 10 Punkten aus den ersten 2 Rennen stehst du gut da, zuletzt ein 6. Platz in Ungarn. Kann man da nicht eher sagen, du bist oben angekommen?

Man darf sich nicht täuschen lassen, es gibt sowohl positive als auch negative Aspekte bei den bisherigen Rennen. In Silverstone hatte ich tatsächlich das Potenzial, mich im Qualifying bis Q3 vorzukämpfen, habe aber im entscheidenden Moment die Runde nicht hinbekommen, so war es P15. In Ungarn war sogar in Q1 Schluss. Die Rennen waren anschließend sehr ähnlich, ich verlor Plätze am Start und lag weit zurück hinter den Punkterängen, und ohne das Safety Car in Silverstone und die hervorragende Strategie in Ungarn wäre ich sehr weit weg von jeglichen Punkten am Ende des Feldes gewesen. Also negativ: Die Qualipace, das muss definitiv besser werden, auch wenn ich denke dass ich grundsätzlich von der Pace her schon zumindest in der unteren Hälfte der Liga anzusiedeln bin. Positiv: Die Strategienentscheidungen und vor allem die Konstanz. So konstant, wie ich vor allem in Ungarn mein Rennen runter gefahren habe, obwohl ich ständig unter Druck stand, ist es für mich ein Riesenfortschritt insbesondere zur vergangenen SIM2-Saison gewesen, wo ich ständig mindestens den einen entscheidenden Fehler im Rennen hatte. Insgesamt lag es bisher definitiv nicht an der Pace und hatte natürlich auch mit Glück zu tun, von daher bin ich da nicht zu überschwänglich, sondern arbeite konzentriert weiter.

Wie war deine Reaktion, nachdem du im Einteilungsstream gesehen hast, dass du in der SIM1 bist?

Ich war sehr verwundert, anders kann man das nicht beschreiben. Das Video für die SIM2 lief durch und ich rechnete damit, ganz am Ende bei Williams aufzutauchen....aber es kam nicht, mein Name war nirgends zu sehen. Ich war dann auch unruhig, dachte vielleicht bin ich durchs Raster gefallen, weil ich mich in der SIM1 so gar nicht gesehen habe, vor allem weil Kollegen wie patrickf1gaming in der SIM2 verblieben waren. Als ich dann in der SIM1 zusammen mit 1_Manuel bei Williams auftauchte, war mein erster Gedanke "Die Ligaleitung schnüffelt Feuerzeuggas bei der Einteilung!". Es war ziemlich surreal, dass Manuel und ich, die beide in der Tabelle der SIM2 letzte Saison ziemlich weit unten waren, plötzlich mit den Topleuten fahren sollten, während Leute, die letzte Saison deutlich vor uns lagen, in der SIM2 bleiben sollten. Das fühlte sich einfach nicht richtig an.

Rückblickend muss man aber sagen, die Ligaleitung lag vielleicht nicht ganz verkehrt, oder? Hat das vielleicht noch zusätzlich motiviert, es jetzt erst Recht zeigen zu wollen?

Mir wird schon schlecht wenn ich nur daran denke, dass die Helden von der Ligaleitung nun nach 2 Rennen da sitzen könnten und sagen "Ja wieso, passt doch, was willst du denn? Wir haben es doch gewusst!". Ich gönne denen da ja ehrlich gesagt keinerlei Genugtuung. Hat es mich jedoch zusätzlich motiviert? Vielleicht, aber am Ende tue ich bisher nicht mehr, als ich für die SIM2 auch getan hätte. Aber möglicherweise hilft es am Ende eher, gegen stärkere Fahrer zu fahren, um dabei noch etwas für die eigene Entwicklung mitzunehmen. Ich habe auf jeden Fall schnell diese Herausforderung angenommen, egal wie unverständlich sie für mich war und ist, und fühle mich nun wohl da wo ich bin. Jeder Punkt ist ab jetzt ein halber Sieg.

Du bist nun in deiner 4. SIM-Saison, was hat sich für dich seit dem Umstieg geändert? Wie schwer war der Umstieg rückblickend?

Das wichtigste hat sich geändert, und das ist der Spaß. Der ist seit dem Umstieg wieder da. Ich war Anfang 2020 an einem Scheidepunkt angelangt, ich hatte zu dem Zeitpunkt schon viele Jahre Ligarennen in den Codemasters-Spielen bestritten, auch ab 2018 in der F1-O, aber ich hatte das Gefühl, dass das Fahren mir nichts neues mehr bietet. Der jährliche Frust, wenn die Entwickler doch nicht das umgesetzt haben, was sie versprochen haben, wenn die alten Bugs es wieder ins neue Spiel geschafft haben, neue Fehler dazu kamen, das ist alles nichts neues, das gab es schon immer. Ich war da einfach drüber, und auch das Fahren mit Controller war einfach schon lange nicht mehr spaßig. Ich hatte also die Wahl, mich mit Lenkrad auszustatten und nochmal ganz neu anzufangen, oder es zu lassen. Dafür habe ich das Rennen fahren aber doch zu sehr geliebt, und im Nachhinein bin ich sehr froh, nicht aufgehört zu haben. Das Racing in der SIM-Liga ist nochmal komplett anders, rücksichtsvoller, für mich erfüllender, und das Feeling mit dem Lenkrad ist auch ein ganz anderes, besseres. Der Spaß am Fahren war wieder größer als der Frust über das Spiel.

Der Umstieg selber war gar nicht so problematisch wie erwartet, in der FH-Liga hatte ich bereits schon nur noch die Linie an, und nachdem ich mich ein paar Runden eingefahren hatte, war es schon ganz gut. Learning by doing, ist da die Devise. Etwas schwerer war da der Umstieg vom Controller aufs Lenkrad, das Muskelgedächtnis und die Koordination mussten sich neu anlernen, das war schon etwas schwer. Meine erste Saison in der SIM2 war aber auch gleichzeitig meine beste, was zeigt, dass die Anpassung doch gar nicht so schwer war, wenn man nicht nach 10 Runden üben schon den Kopf in den Sand steckt.

Wie sieht deine Rennvorbereitung aus, sowohl grundsätzlich als auch jetzt konkret auf das nächste Rennen in Zandvoort?

Ich bin da grundsätzlich eher der Faule. Meine Erfahrung hat mir immer gezeigt, dass jede gute Vorbereitung im Bruchteil einer Sekunde von einem selbst oder einem unachtsamen Konkurrenten zerstört werden kann. Den Frust, nach stundenlangem Setup- und Strategiegetüftel am Ende das Rennen nicht oder nur weiter hinten als erhofft beendet zu haben, kennt wohl jeder. Von nix kommt aber natürlich auch nix, und wenn man nichts tut, landet man halt auch meist nicht ganz vorne. Ich persönlich bin für mich immer bereit, diesen Kompromiss einzugehen, aber Weltmeister werden so eher nicht gemacht, vor allem nicht in der SIM1. Ich starte meistens ein paar Tage vor dem Rennen eine Trainingslobby, fahre ein paar Runden freies Training und das wars. Vorher suche ich im Zeitfahren noch ein Setup von einem Esportler raus, und los gehts. Am Renntag selber mache ich dann noch einen Offline-Grand-Prix und fahre dort den ersten Stint bzw die ersten 10 Runden, um ein Gefühl für das Auto unter vollem Tank zu bekommen. Qualifying übe ich tatsächlich in der Regel gar nicht. Wichtigste Regel in der Rennvorbereitung aber: Abendessen erst nach dem Ligarennen. Vorm Ungarnrennen bin ich dummerweise einmal von meiner eigenen Regel abgewichen, es gab Erbsensuppe. Das Ergebnis waren 2 quälend lange Stunden im Rennen hinterm Lenkrad, mit einer eingebauten Rakete im Hintern. Nicht schön!

Für Zandvoort habe ich tatsächlich vor das etwas zu ändern, da eine gute Qualifyingposition sehr wichtig ist, die Pace hier war mein Hauptproblem bisher. Dafür bin ich heute schon ganz entspannt mal 20 Runden im Freien Training alleine gefahren, um zu schauen, wo die schwierigen Stellen sind. Es gab eine Menge Dreher, das kann ich schon mal sagen! In den Tagen vor dem Rennen werde ich das ganze dann intensivieren, ein bisschen am Setup arbeiten und vor allem mal ein Qualifying simulieren, damit ich nicht ganz unvorbereitet bin.

Was sind deine Ziele für Zandvoort und den Rest der Saison?

Punkte wären tatsächlich schön. Sowohl in Zandvoort, als auch allgemein. Das letzte Mal in Zandvoort in Saison 12 hatte ich tatsächlich eine starke Pace, drehte mich jedoch einige Male. Das muss ich unbedingt abstellen, aber wenn ich das schaffe und mich im Qualifying steigere, kann ich vielleicht wieder was mitnehmen. Platz 10 ist nach wie vor in jedem Rennen die Benchmark, in einigen Rennen werde ich sie hoffentlich noch wieder erreichen können, in anderen wird es nicht klappen, aber das ist okay. So ist Motorsport. Ich möchte weiter gut mit meinem Teamkollegen zusammenarbeiten, damit auch er endlich die Früchte seiner Arbeit ernten kann. Aber am Ende zählt nur, dass ich Spaß hatte. Das ist das oberste Ziel.

Vielen Dank für deine Zeit und viel Glück weiterhin!

Danke und einen Gruß an Plisskin : Ich hoffe du siehst mich weiterhin nur von hinten!

Qualifying

P17

Zweites Rennen, zweites Qualifying zum Vergessen. Nach meinem üblichen Trainingspensum war mir klar, dass ich auf eine Runde keine besondere Pace hatte, aber ganz nach dem Motto "Our expectations were low, but holy f*ck" war es dann doch eine Enttäuschung, schon in Q1 die Segel zu streichen. Im nachlassenden Regen war ich einfach nicht sicher genug auf der Strecke, um auch unter den schwierigen Bedingungen eine gute Runde hin zu bekommen. Nach P15 im Qualifying in Silverstone nun P17 hier, aber um ehrlich zu sein, waren das auch die Regionen, in denen ich mich vor der Saison ungefähr erwartet hatte. Nach den überraschenden Punkten beim Saisonauftakt hatte ich mir trotzdem natürlich mehr erhofft, als auf einer Strecke, auf der Überholen nicht gerade leicht ist, so weit weg von den Punkterängen zu starten. Ein Riesenlob auch hier nochmal an meinen Teamkollegen 1_Manuel , der mit P6 eine Riesenleistung abgerufen hat, die er wahrscheinlich auch selbst so nicht erwartet hatte. Die Vorzeichen für das Rennen waren also bei Williams sehr gemischt, aber wir waren dennoch optimistisch.

Rennen

P6

In der Startaufstellung ging das Grübeln los...wann kommt wohl der Regen? Laut Anzeige sollte es erst ganz am Rennende regnen, dementsprechend ging ich eher davon aus, dass es so gegen Mitte des Rennens schon regnen könnte. Ich entschied mich dann aufgrund meiner Startposition auf den Mediums zu starten und nach den Stopps der vorderen Leute als kleine Straßenblockade irgendwie noch Punkte zu klauen. Den Plan hatten jedoch wohl alle um mich herum, also sollte es Arbeit werden.

In der Einführungsrunde schon die Ernüchterung, Jeff sprach von 10-15 Minuten bis zum Regen. Was sich erstmal anhörte wie eine Offenbarung für die Soft-Starter, sollte mal wieder ein sehr wildes Rennen werden.

Am Start war ich sehr vorsichtig und wollte mich in Kurve 1 außen halten, um möglichen Kollisionen noch ausweichen zu können. Das bewirkte jedoch, dass ich in Kurve 2 innen war und auch hier früh bremste, weil ich niemanden abschießen wollte. Endergebnis: Am Start von P17 auf P19 gefallen, ebenso wie schon in Silverstone zu Beginn Plätze her geschenkt, weil ich zu vorsichtig war, daran muss ich definitiv arbeiten.

In Runde 3 kam ich dann an Banane vorbei, der vor mir in die Box abbog, nachdem er sich mutmaßlich den Flügel angeschlagen hatte. Da SRL Slizzou zu Beginn bereits eine Durchfahrtstrafe absitzen musste, war ich damit wieder auf P17 angelangt, nun sollte es doch mal nach vorne gehen. Leider hatte ich schon einige Sekunden auf das Feld vor mir verloren, wie bereits in Silverstone, es fühlte sich ein wenig an wie ein Déja-vu, aber das war der Preis für die schlechte Qualifying-Performance.

Zeitgleich sagte Jeff nun voraus, dass in ca. 5 Minuten Regen einsetzen würde und ich war schon leicht deprimiert, dass auf Medium starten die vermeintlich falsche Entscheidung war. Doch der Regen kam....und wir fuhren...und fuhren...und fuhren. Nach und nach mussten die Soft-Starter alle in die Box und holten sich neue Mediums, da die Strecke einfach nicht nass genug wurde.

Ich lag nun lange Zeit auf P10, doch von hinten rollte der Train derer mit den frischeren Mediums heran, und in Runde 23 dann musste ich Subbaro ziehen lassen, der mir im restlichen Verlauf des Rennens noch ein treuer Kumpan sein sollte. Eine Runde später ging dann auch Der Matze auf Start-Ziel vorbei, und nun hatte ich erneut einen Silverstone-Flashback, als hinter mir im Spiegel Plisskin auftauchte. Ein wenig tröstend war jedoch, dass es ihm sicher ebenso ging wie mir

Im Gegensatz zu den anderen beiden Jungs vorher, schaffte ich es aber tatsächlich den Alfa Romeo hinter mir zu halten, der auch noch von Mr. T begleitet wurde. Nachdem Plisskin sich leider im Kampf mit Mr. T drehte, bekamen wir aber neue Gesellschaft, da Subbaro vor uns sich auf der nun immer nasser werdenden Strecke auch ausgangs Kurve 2 gedreht hatte und hinter uns zurück fiel.

In Runde 34 dann wurde es mir zu nass, ich machte den einzigen etwas größeren Fehler des Rennens und rutschte in Sektor 2 einmal von der Strecke, da ich zu eifrig am Gas war. Die beiden Ferrari schlüpften durch und ich ging am Ende der Runde zusammen mit Subbaro an die Box, um auf Inters zu wechseln und damit auf den Stopp von Plisskin eine Runde vorher zu reagieren. Die ersten Runden auf Inters waren schwierig, die Slicks erwiesen sich erst nach und nach als langsamer, sodass der Vorteil noch nicht immens war, Zu Beginn von Runde 40 wurde dann jedoch endlich das DRS deaktiviert, das endgültige Zeichen, dass es ab jetzt Zeit war, die Inters drauf zu haben.

Ja ab jetzt passierte leider tatsächlich nicht mehr viel, ich konnte bis auf P6 vorrücken, der Undercut auf Inters hatte sich als richtig erwiesen. Vor mir Subbaro, hinter mir Plisskin, daran änderte auch das zwischenzeitliche Safety Car nichts mehr. es war einfach anstrengend und monoton, konzentriert zu bleiben und keine Fehler zu machen. Nach vorbe ging nichts, von hinten konnten keine großen Attacken gesetzt werden, zu ähnlich war die Pace. Erst in der allerletzten Runde kam von hinten dann Prafix , der sich unterm SC noch mal neue Inters geholt hatte und damit zusätzlich zu seiner ohnehin guten Pace noch neue Reifen hatte. Doch das Rennen war aus seiner Sicht dann eine Runde zu kurz und ich rettete mich auf P6 über die Linie, der es dann trotz 3 Sekunden Strafe auch blieb.

Fazit

Also ich kann mich eigentlich nicht beschweren, zumindest was die Punkteausbeute angeht. Das Qualifying war wieder sehr schlecht und dadurch habe ich mich erneut in eine sehr schlechte Ausgangslage direkt in den ersten Runden gebracht, doch strategiemäßig nun zum zweiten Mal in Folge alles richtig gemacht und mich so doch noch in den Punkten behauptet, auch wenn die komplette zweite Rennhälfte wahrscheinlich mit das langweiligste war, was man sich so geben kann. Doch die Leistung und Konzentration, die bei allen Beteiligten dann dahinter steckte, um keine Fehler zu machen und diesen ständigen Druck aufrecht zu erhalten, war dann doch schon sehr bemerkenswert. Wenn ich hier etwas für mich mitnehme, dann sind es nicht nur die Punkte, sondern auch der Eindruck, dass ich es jetzt wiederholt geschafft habe, dem Druck stand zu halten und keine Fehler mehr zu machen, etwas dass ich gerade in der vergangenen Saison noch zu regelmäßig getan habe.

Nun hoffe ich natürlich, dass ich weiterhin ab und zu ein paar Punkte mitnehmen kann, doch aufgepasst, nicht in jedem Rennen kann man so mit Strategie punkten, gerade die Qualipace muss deshalb unbedingt besser werden.

Video